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Notfallkontakte am Handy – eine einfache Vorsorge für alle Lebenslagen

 

 

Ein medizinischer Notfall kann uns jederzeit und überall treffen – zu Hause, beim Spaziergang oder unterwegs mit dem Auto. In solchen Momenten zählt jede Minute. Gut, wenn dann wichtige Informationen wie persönliche Notfallkontakte, Informationen zu Allergien oder wichtigen Medikamenten direkt am Handy abrufbar sind und das, ohne dass der Bildschirm entsperrt werden muss. Moderne Smartphones bieten genau diese Möglichkeit – und sie kann im Ernstfall sogar Leben retten. 

 

Neben dem Hinterlegen von Kontaktdaten, wie Name und Telefonnummer können zusätzliche Angaben zu Medikamenten und Allergien in einem Notfallpass am Handy besonders wichtig sein. Rettungskräfte und Ärzte können sofort erkennen, welche Medikamente regelmäßig eingenommen werden. So lässt sich verhindern, dass im Notfall Arzneien verabreicht werden, die sich mit den vorhandenen Medikamenten nicht vertragen. Wenn bekannt ist, welche Medikamente eingenommen werden (z. B. Blutverdünner, Insulin, Herzmedikamente), können medizinische Maßnahmen schneller und besser abgestimmt erfolgen, ohne erst lange nachfragen oder Laborwerte abwarten zu müssen. Das Nennen von Allergien im Notfallpass ist besonders wichtig, damit medizinisches Personal keine Medikamente oder Substanzen verabreicht, auf die man allergisch reagiert, denn eine unerkannte Allergie kann im Ernstfall lebensbedrohlich sein. 

In Situationen, in denen die betroffene Person nicht mehr ansprechbar ist oder sich nicht verständlich machen kann, liefert der Notfallpass damit wichtige Informationen – ganz ohne Worte. Das kann lebensrettend sein. 

 

Viele Handys erlauben es zudem, mit nur wenigen Berührungen einen Notruf samt Standortdaten zu versenden – etwa an einen Angehörigen. Diese Notfall-SOS-Funktion kann besonders bei einem Sturz wichtig sein, wenn man selbst nicht mehr sprechen oder sich nicht mehr orientieren kann. Es gibt je nach Smartphone verschiedene Auslöseeinstellungen für diese Notrufe oder SMS. Moderne Geräte (vor allem Smartwatches am Handgelenk) verfügen teilweise sogar über intelligente Sturzerkennungssysteme und können automatisch einen Notruf auslösen. 


Vier fiktive Beispiele sollen deutlich machen, dass diese Einstellungen wirklich für JEDEN Sinn machen können: 

 

Frau Huber (76) wohnt allein und nimmt regelmäßig Medikamente. Sie hat auf ihrem Handy hinterlegt, welche Mittel sie täglich einnimmt – und wer im Notfall benachrichtigt werden soll. Sollte sie einmal stürzen oder bewusstlos sein, finden Ersthelfer diese Infos direkt am Sperrbildschirm.  

 

Herr Schneider (48) hat eine starke Penicillin-Allergie. Durch den Eintrag auf seinem Smartphone kann medizinisches Personal sofort reagieren, ohne falsche Medikamente zu verabreichen – auch wenn er selbst nicht mehr ansprechbar ist. 

 

Lena (24) geht regelmäßig joggen. Einmal wurde sie beim Training ohnmächtig. Heute hat sie Notfallkontakte und medizinische Infos auf ihrem Handy hinterlegt – sicher ist sicher. 

 

Herr Maier (68) ist beim Spaziergang im Wald gestürzt und konnte nicht mehr aufstehen. Über die Notruffunktion seines Smartphones konnte er mit nur einem Tastendruck eine Nachricht mit seinem genauen Standort an seine Tochter senden, die sofort Hilfe organisierte, ohne dass er telefonieren musste. 

Einrichtung auf dem Smartphone – gar nicht schwer 

 

Sowohl auf iPhones als auch auf Android-Smartphones lassen sich Notfallkontakte, medizinische Hinweise und auch Funktionen zur Standortübermittlung in wenigen Minuten einrichten. Die Bedienung ist je nach Gerät etwas unterschiedlich – aber keine Sorge: Bei der IT-Sprechstunde der Otterfinger IT-Lotsen können wir dieses Thema gern gemeinsam besprechen. Wir IT-Lotsen helfen allen interessierten Seniorinnen und Senioren gerne persönlich dabei, die Einstellungen richtig vorzunehmen – ganz individuell und in Ruhe. 


Auch ohne Smartphone gut vorbereitet – mit der Notfallkarte 

 

Nicht jeder trägt ein Smartphone bei sich oder fühlt sich mit der Technik sicher. Auch dafür gibt es eine einfache Lösung: scheckkartengroße Notfallkarten, die im Geldbeutel mitgeführt werden können. Sie sollten die wichtigsten Kontaktpersonen und medizinischen Hinweise wie im Notfallpass des Handys enthalten. Sie sind zwar nicht digital, sondern werden ganz klassisch gedruckt, sind aber in Notsituationen genauso hilfreich. Verschiedene Anbieter drucken diese Notfallkarten unter Angabe der persönlichen Daten auf Kunststoff (und sind somit wasserfest) und versenden diese für ein paar Euro direkt nach Hause. Oder man verwendet eine Vorlage, die man kostenlos aus dem Internet beziehen kann, und druckt diese auf festes Papier und schneidet sie dann zurecht. 

Und übrigens: Diese Form der Vorsorge ist keine Frage des Alters oder der Gesundheit. Jeder Mensch kann plötzlich in eine Situation kommen, in der andere für ihn sprechen oder handeln müssen. Eine gut sichtbare Notfallinformation – digital oder auf Papier – ist deshalb ein kleiner Aufwand mit großem Nutzen. 

 

Wir hoffen, mit diesem kleinen Beitrag zum Nachdenken und Nachmachen angeregt zu haben. 

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